Wie man aus unschönen Szenen lernt

Fünf lange Wochen des Wartens hatten am Sonntag, den 08. September, endlich ein Ende: Im Rahmen des Sportfests unseres Partnervereins aus Weiler traten unsere F-Junioren zu insgesamt vier Spielen à zwölf Minuten im 4-plus-1-Format gegen vier Mannschaften aus dem erweiterten Karlsbader Umfeld an. Etwas ersatzgeschwächt repräsentierten unsere Jungs unseren Verein trotz altersmäßiger und damit physischer Unterlegenheit ausweislich eines verdienten Sieges, eines äu- ßerst unglücklichen Unentschiedens sowie zweier verdienter, wenn auch knapper Niederlagen durchaus würdevoll. Den Auftakt machten unsere F-Junioren mit einem souveränen 4:1-Sieg gegen unsere freundlichen Gastgeber aus Weiler. Aufgrund eines schwerwiegenden Fehlers im Aufbauspiel kurz vor Spielende gaben unsere Jungs in ihrem zweiten Spiel gegen die TuS Ellmendingen einen bereits sicher geglaubten zweiten Sieg zum Ärger ihrer Mannschaftsbetreuer jedoch wieder aus der Hand. Im dritten und damit vorletzten Spiel mussten sich unsere Jungs den F-Junioren des JFV Strau- benhardt nach einem intensiven Fight schließlich verdientermaßen geschlagen geben. Bereits ei- nige Wochen zuvor hatte es gegen die sowohl körperlich als auch spielerisch überlegenen Strau- benhardter eine 2:7-Niederlage gesetzt. Dieses Mal jedoch gelang es unseren Jungs, das Spiel offe- ner zu gestalten als noch sieben Wochen zuvor. So gingen unsere Mannen letztlich mit einer acht- baren 2:4-Niederlage in ihr letztes Turnierspiel. Es sollte ein denkwürdiges werden. Einige unserer F-Jugend-Berichte enden obligatorisch mit den Worten: „Auch wenn in unseren Ju- niorenmannschaften grundsätzlich natürlich in erster Linie der Spaß am Fußballspielen im Vorder- grund steht, lassen sich die gezeigten Leistungen sowie Resultate durchaus sehen.“ Dass sich so- wohl Teile der Spielerschaft als auch und insbesondere das Betreuerteam unseres letzten Turnier- gegners diese eigentliche Selbstverständlichkeit nicht zu eigen machten, sorgte sowohl auf als auch neben dem Platz zu für F-Jugend-Verhältnisse ungewohnt rauen Verstimmungen. Ausgelöst durch verbale Entgleisungen des Betreuerstabs unseres sportlichen Konkurrenten, der es trotz eigener 2:0-Führung mitunter ganz offen auf einen unserer Führungsspieler abgesehen hatte, ließ sich nach Schlusspfiff auch ein Spieler unseres Teams zu unsportlichem Verhalten hinreißen. Anders als ihre Trainerkollegen versuchten die Mannschaftsbetreuer unserer F-Junioren jedoch, die Wogen zu glätten, und forderten ihren Spieler umgehend dazu auf, sich bei seinem Gegenspieler zu entschuldigen. Eine Entschuldigung des gegnerischen Teams für dem Vorfall vorausgegangene Un- sportlichkeiten blieb jedoch aus. Für unsere Jungs sollte dieses Duell, das dem Spielverlauf entsprechend mit 1:3 endete, eine Lehre sein: Bereits in der Folgewoche rekurrierten ihre Mannschaftsbetreuer das ein oder andere Mal auf die unschönen Szenen aus Weiler, als Exempel dafür, „wie es nicht geht“. Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, dass hin und wieder selbst ein einfaches F-Jugend-Turnier durchaus Botschaften mit lebenspraktischem Charakter zu vermitteln weiß. So zum Beispiel diese: Auch und insbesondere aus Niederlagen und Fehlverhalten kann man lernen. Und auch eine zweite Wahrheit fand an jenem Sonntag Bestätigung: Gedanken macht sich zumeist eben nur, wer verliert.

Es spielten: Ben Büttner, Carlos Gross, Leon Ochs, Milan Bruder, Rami Al-Samaraei, Theo Dillitzer.